von Pfarrerin Mechthild Gunkel, Friedensbeauftragte des Reformierten Bundes
Gerechter Gott,
wir wollen solidarisch sein, so wie es im Psalm (82,3) heißt:
„Schaffet Recht dem Armen und der Waise
und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht.“
Wir wollen solidarisch sein -
und mit unseren Herzen mitfühlen,
mit unseren Mündern mitsingen und mitklagen,
wenn die Entrechteten ihre Stimme erheben,
mit unseren Händen Brot teilen,
Suppe verteilen,
die Bedürftigen aufrichten,
mit unseren Füßen uns zu denen stellen, die im Abseits stehen.
„Schaffet Recht dem Armen und der Waise
und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht.“
Wir wollen solidarisch sein
und mit unseren Augen den Blickwechsel wagen,
ein zweites Mal hinschauen,
und mit unseren Ohren genauer hinhören
und Angst und Verzweiflung heraushören,
und mit unserem Denken erfinderisch werden.
Wir wollen solidarisch sein
mit all unseren Möglichkeiten,
unserem ganzen Körper,
unserem ganzen Menschsein
Wir wollen mit denen streiten,
die in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Verantwortung haben.
Wir wollen protestieren,
wenn das Recht der Armen und Waisen mit den Füßen getreten wird,
wenn den Elenden und Bedürftigen
die volle Teilhabe an unserer Gesellschaft verwehrt wird,
wenn Flüchtlingen ihr Recht vorenthalten wird
und Menschen in der Abschiebehaft sitzen,
von Verzweiflung und Unsicherheit gezeichnet.
„Schaffet Recht dem Armen und der Waise
und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht.“
Deine Solidarität, barmherziger Gott, mache uns dazu Mut. AMEN