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Zukunft der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen
Rat der Konföderation empfiehlt Beratungsprozess
Der Beratungsprozess, so Weber, "wird ergebnisoffen geführt - und er wird strukturiert und moderiert verlaufen. Die einzelnen Beratungsgänge werden definiert und zeitlich beschrieben werden. Die einfache Weiterführung der Konföderation als Selbstzweck steht nicht am Anfang und auch nicht am Ende dieses Beratungsprozesses".
Die konföderierte Synode hat einstimmig beschlossen, diesen Beratungsprozess den jeweiligen Landessynoden zu empfehlen. Es soll dazu ein "Ad-hoc-Ausschuss" gebildet werden, der aus je drei Mitgliedern jeder Kirche besteht und den Prozess begleitet. Die Landessynoden der fünf evangelischen Kirchen müssen dem Beratungsprozess zustimmen.
In der Synode der Konföderation im März 2012, spätestens in einer Sondersynode im Herbst 2012 sollen die Ergebnisse des Beratungsprozesses vorgelegt werden.
Hintergrund / zur Begründung:
Am 14.3.2009 hat die Synode der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen beschlossen, dass die jeweiligen Landessynoden um ihr Votum gebeten werden, ob ein Konzept zur Schaffung einer evangelischen Kirche in Niedersachsen erarbeitet werden soll. Mit unterschiedlichen Begründungen haben die Synoden mit Ausnahme der hannoverschen gegen die Schaffung einer gemeinsamen evangelischen Kirche in Niedersachsen gestimmt. Der Rat der Konföderation hat in einem Votum im Mai 2009 festgestellt: "Die Bildung einer gemeinsamen evangelischen Kirche in Niedersachsen ist in weite Ferne gerückt". Der Rat und der Ständige Ratsausschuss der Konföderation haben sich dann darauf verständigt, dass die Konföderation in ihrer jetzigen Struktur nicht mehr zukunftsfähig sei. Es müsse nun geprüft werden, wie die vom Loccumer Vertrag geforderte Zusammenarbeit der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen zukünftig gestaltet werden kann. Deshalb soll ein ergebnisoffener Beratungsprozess initiiert werden, der spätestens Ende 2012 abgeschlossen ist.
Der Beratungsprozess soll klären, wie die gemeinsame Vertretung der fünf Kirchen gegenüber dem Land Niedersachsen wahrgenommen werden kann. Weiterhin, wie die Interessen der Kirchen in den gemeinsamen Angelegenheiten von Kirche und Staat (u.a. Anstaltsseelsorge, Schule und Religionsunterricht, theologisch-wissenschaftliche Ausbildung den Hochschulen, kirchlicher Dienst in Polizei und Zoll, Evangelische Erwachsenenbildung) berücksichtigt werden und die die Verwaltung der Kirchensteuer gesichert werden können.
Im Blick auf das Verhältnis der fünf Kirchen untereinander soll geklärt werden, wie die Identität der Regionen und Konfessionen in der Zusammenarbeit gewahrt werden können. Zur Vermeidung doppelter Strukturen soll überlegt werden, welche Arbeitsfelder der Konföderation auf der Grundlage der Gesetzgebung der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) geregelt werden können, so z.B. die Pfarrerbesoldung und -versorgung, das Gerichtswesen oder das Mitarbeiterrecht. Schließlich soll geprüft werden, welche Synergien z.B. in der Vikarsausbildung, Akademiearbeit, Religionspädagogik, Kirchenmusik, bei den Evangelischen Schulen, bei der Finanzwirtschaft oder beim Fundraising erreicht werden können.
Das Ziel des gemeinsamen Beratungsprozesses ist eine neue Form der Zusammenarbeit der evangelischen Kirchen in Niedersachsen.
Hinweis: Der Bericht ist im WORTLAUT als Download unter www.evangelische-konfoederation.de (Rubrik "Aktuelles") verfügbar.
Hannover, 13. März 2010 7 Pressestelle der Konföderation / Dr. Johannes Neukirch, Pressesprecher