Wo zwei oder drei versammelt sind, da ist Jesus Christus mitten unter ihnen. Gott sei Dank. Das heißt: Auch, wenn derzeit nicht wie gewohnt Gottesdienste stattfinden, wird überall auf der Welt weiter gebetet, gesungen, hört Gott zu und ist nah. Wir möchten Ihnen hier ein paar Anregungen geben, wie Sie diese Zeit gestalten können.
Was man braucht: Mindestens eine Person. Eine Kerze. Eine Bibel. Vielleicht ein Gesangbuch. Ein kleiner Tipp: Es fällt leichter, wenn man sich einen festen Zeitpunkt setzt. Zum Beispiel am Sonntagmorgen.
Zu Beginn: Kerze anzünden
Eine*r:
Die Glocken läuten und laden ein zum Gebet. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ –
Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, miteinander verbunden über alle Entfernung. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle:
Amen.
Eine*r:
Lasst uns beten:
Gnädiger Gott,
was du David versprochen hast,
hast du gehalten:
aus seinem Haus
stammt dein eigener Sohn.
Wir können manchmal nicht begreifen,
wie eng du dich an uns Menschen bindest.
Gott, auch dein Sohn
hat sich an Menschen gebunden,
die nicht perfekt sind.
Auch wir dürfen seinen Namen tragen,
auch in unserer Geschichte wirkt er Heil.
Wir danken dir Gott,
für deine unbegreifliche Güte
und deine heilsame Verbindung mit uns.
Amen
(Sylvia Bukowski)
Psalmgebet Psalm 89
(Neue Genfer Übersetzung)
Eine*r:
Ewig will ich die Gnade besingen,
die der Herr erwiesen hat.
Auch den künftigen Generationen will ich verkünden,
wie treu du bist.
Alle:
Ja, ich weiß: Deine Gnade erweist du immer wieder neu,
deine Treue steht fest wie der Himmel.
Eine*r:
Du hast gesagt:
Ich habe einen Bund geschlossen
mit dem Mann, den ich erwählt habe,
meinem Diener David habe ich geschworen:
Alle:
Ich will deinem Königsgeschlecht für immer Bestand geben,
deinen Thron festige ich jetzt und in allen künftigen Generationen.
Eine*r:
Er wird zu mir rufen:
„Du bist mein Vater! Du bist mein Gott,
mein Fels und meine sichere Rettung!“
Und ich will ihn zu meinem erstgeborenen Sohn ernennen,
zum höchsten unter allen Königen der Erde.
Alle:
Für immer will ich ihm meine Gnade erweisen,
und mein Bund mit ihm soll für alle Zeiten Bestand haben.
Sein Königsgeschlecht will ich für immer erhalten
und seinen Thron, solange der Himmel besteht.
Heute kann gesungen werden:
EG 441 Du höchstes Licht oder
EG 71 Du König aller Ehren
Eine*r liest das Evangelium für den Sonntag Matthäus 3, 13-17
Eine*r liest die Predigt zu 1. Korinther 1, 26-31
Glaubensbekenntnis
(nach Dietrich Bonhoeffer)
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Fürbittengebet
Gott, unser Vater,
wir bitten dich für alle Menschen auf der Welt,
für all die Törichten, die Schwachen,
für die Geringen und Verachteten,
die dir so wichtig sind.
Gib ihnen eine Stimme, dass wir sie hören,
gib uns ein Herz, das für sie offen ist.
Zeig uns, wo wir ihnen begegnen können und ihre Not lindern.
Wir bitten dich auch für unsere eigene Torheit, unsere Schwäche,
für das, was wir an uns selbst geringschätzen und verachten.
Lass uns spüren, dass du uns liebst,
so wie wir sind, als deine Kinder.
Jesus, du König aus dem Stall,
vor dem die Weisen der Welt knieten.
Wir bitten dich heute besonders für die Regierung unseres Landes,
dass unsere Politikerinnen und Politiker ihre große Verantwortung erkennen.
Wir bitten dich für die Regierungen in aller Welt,
dass sie sich um das Wohl der Menschen kümmern
und nicht ihre eigenen Vorteile suchen.
Mache dem Krieg und der Gewalt ein Ende.
Wir ertragen die Bilder aus Syrien, aus dem Jemen
und all den anderen Orten des Elends nicht mehr.
Hilf uns, um den Frieden in der Welt zu kämpfen
und ihn zu bewahren.
Heiliger Geist, Kraft Gottes,
als Getaufte leben wir aus dem Ja, das Gott zu uns sagt.
Gibt uns die Kraft, so zu leben,
dass man uns als Christinnen und Christen deutlich erkennt,
an dem, was wir tun und an dem, was wir sagen.
Lass uns Widerstand und Kritik nicht scheuen,
lass uns fröhlich glauben und hoffen und lieben.
In der Stille bringen wir dir, was uns auf dem Herzen liegt,
was wir nicht laut aussprechen mögen.
Du hörst es alles. Bei dir ist es gut aufgehoben.
Wir beten mit Jesu Worten:
Vater unser
Segen
Alle öffnen die Hände. Eine*r oder alle gemeinsam sagen:
Gott, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns Frieden.
Amen.
Hier könnte man gut noch ein Lied singen, z.B. EG 72 O Jesu Christe, wahres Licht oder EG 171 Bewahre uns, Gott
Kerze auspusten
Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit nach dem Gottesdienst. Widerstehen Sie der Versuchung, sofort zur Tagesordnung überzugehen. Vielleicht ist jetzt gerade eine gute Gelegenheit, weiter über das zu sprechen, was Sie bewegt.