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Antisemitismus deutlich widersprechen
Landessuperintendent Dietmar Arends predigt im Gottesdienst in Warschau
In seiner Predigt am Sonntag, 22. April, in der evangelisch-reformierten Kirche in Warschau sagte Arends: „Es gibt immer wieder Stimmen – und sie werden wieder lauter bei uns – die sagen, es muss doch einmal Schluss sein mit dem Erinnern. Nein, es darf nicht Schluss sein mit dem Erinnern! Nur wenn wir uns erinnern, können wir davor bewahrt werden, dass Ähnliches wieder geschieht. Zu deutlich sehen wir in dieser Welt, wozu Menschen fähig sind. Zu deutlich sehen wir, dass Antisemitismus in Deutschland und an anderen Orten wieder um sich greift.“ Es sei „unsere Verantwortung aus der Erinnerung heraus“, als „Nachfahren derer, die an diesem und an so vielen anderen Orten in Europa diese unsagbaren Verbrechen begangen haben“, dem von Anfang an deutlich zu widersprechen: „Wenn schon nicht Kollektivschuld, so empfinde ich persönlich doch so etwas wie Kollektivscham für diese fürchterlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Doch umso notwendiger ist es, dass wir uns erinnern.“
Gemeinsam mit einer Abordnung der Stadt Detmold, Schülerinnen und Schülern von Detmolder und Lemgoer Gymnasien sowie Mitgliedern der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. sind Vertreter der Lippischen Landeskirche nach Warschau gereist. Detmolds Bürgermeister Rainer Heller und Landessuperintendent Dietmar Arends nehmen an der Reise teil.
Im Rahmen der 5-tägigen Gedenkfahrt nimmt die Gruppe an mehreren Gedenkveranstaltungen teil, an Führungen durch das ehemalige jüdische Ghetto, besucht die Synagoge in Warschau, und führt Gespräche mit der evangelisch-reformierten Gemeinde vor Ort. Ein Grund für die Gedenkfahrt ist, dass der SS-Befehlshaber Jürgen Stroop, der für die Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto mit tausenden Toten verantwortlich war, aus Detmold stammte.
Lippische Landeskirche