Dabei werde es auch darum gehen, die diakonischen Hilfeleistungen an die sich ändernden Anforderungen regional und zukunftsfähig anpassen zu können. Angesichts vielfältiger neuer gesellschaftlicher Entwicklungen und aufgrund der hohen Digitalisierung bedürfe es neuer Konzepte und Lösungen auch in der sozialen Arbeit, mahnte Professor Johannes Eurich. Er ist Direktor des Diakoniewissenschaftlichen Instituts der Universität Heidelberg und referierte über soziale Innovationen. Agenten des Wandels agierten vernetzt und themenübergreifend. Was bislang in der Diakonie noch ein Nischendasein führe, werde künftig wichtiger werden, so Eurich. Klaus Bartl, Geschäftsführer der Mission Leben aus Darmstadt, zeigte, wie sich seine diakonische Einrichtung mit Partnern aus Wissenschaft, Ministerium und Experten zum vernetze. Dies sei ein Weg, auf neue Bedürfnisse einzugehen und Mitarbeitende zu einem selbständigen, kreativen und unternehmerischen Agieren zu motivieren.
Die Niedersächsische Sozialministerin Carola Reimann (SPD) hob die Wichtigkeit der Freien Wohlfahrtspflege hervor, mit der die Landesregierung vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammenarbeite. „Gerade die Diakonie mit ihren zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein wichtiger Partner bei der Ausgestaltung eines sozialen Niedersachsens“, so Reimann. Als besondere Aufgaben benannte die Ministerin die Armutsbekämpfung, die Umsetzung von Inklusion für Menschen mit Behinderung sowie von besseren Bedingungen für Mitarbeitende in der Pflege.
Die Diakonie in Niedersachsen ist mit ihren 580 Mitgliedern mit etwa 3.000 Einrichtungen und ca. 75.000 hauptamtlichen Mitarbeitenden in allen sozialen Hilfefeldern tätig und damit einer der größten Wohlfahrtsverbände in Niedersachsen. Die evangelisch-reformierte Diakonie und ihre diakonischen Einrichtungen sind dort organisiert.