"Im Namen des Vaters" entzündete eine Jugendliche die erste dicke Kerze. "...und des Sohnes ... und des Heiligen Geistes" wurden dann die beiden anderen angesteckt. Andächtige Stille erfüllte den voll besetzten Raum: Der erste Gottesdienst der Osnabrücker Jugendkirche hatte begonnen.
Schon beim Eintreten in die Friedenskirche hatte sich ein ungewohntes Bild geboten: Die Kirche war mit Kerzen erleuchtet. Und: vor allem Jugendliche hatten auf den Sitzkissen im Kirchenschiff Platz genommen. Doch auf den Stühlen auf und unter den Emporen - und schließlich den Stehplätzen - hatten sich auch viele Erwachsene eingefunden, die sich diesen Abend nicht entgehen lassen wollten:
Am Sonntag, 10. 2. 2008, 18 Uhr, wurde die Osnabrücker Friedenskirche zur Jugendkirche. Unter dem Motto "Gekommen um zu bleiben" feierten jung und alt gemeinsam Gottesdienst - nach ganz anderer Art, als gewohnt, vorbereitet war alles von einem 20-köpfigen Team von Jugendlichen. Die eigens gebildete Band sorgte sofort für begeisterte Stimmung...
"Was ist denn jetzt los?" flüsterte Etta-Mareike, mit ihren 4 Jahren eine der jüngsten Gottesdienstbesucherinnen, in die ungewohnte Gebetsstille hinein. Längst nicht nur bewegte und laute, sondern auch wohltuend ruhige und meditative Impulse wurden gesetzt. Beides hob sich auffallend vom "Normalgottesdienst" ab - und wurde von den vielen, die von Meppen bis Melle, von Leer bis Ibbenbüren und vor allem aus Osnabrück gekommen waren, offensichtlich geschätzt.
Nach dem Gottesdienst waren alle zum "gemeinsamen chill out" eingeladen... Jugendreferent Matthias Haferkorn, ohne den es keine Jugendkirche Friedenskirche geben würde, ließ es sich nicht nehmen, an erster Stelle Lothar Bublies zu danken, der unermüdlich handwerkliche Vorbereitungen in der Friedenskirche geleistet hatte. Danach gratulierten in Grußworten der Kirchenratsvorsitzende, die ehemalige Landesjugendpastorin Hilke Klüver aus Leer ("Kirche muss nicht immer alt und leer sein!":), der Osnabrücker lutherische Jugenddiakon Kimm Herlyn sowie Präses Alfred Mengel aus Lengerich, der bis zuletzt viele Widerstände hatte aus dem Weg räumen müssen, damit dieser Tag Wirklichkeit werden konnte.
"Was 20 Jugendliche seit sechs Wochen in ihren Herzen, Köpfen und Händen getragen haben ist übergesprungen - ein volles Haus, bunte Sitzkissen, ein großes Wohlwollen und die Lust auf mehr", sagt Silvia Taubert, Pastorin coll. und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Jugendkirche.
Die Jugendkirche hat inzwischen ihren Betrieb aufgenommen...
Bevor es los geht...ein letztes mal proben |
Soooo viele waren gekommen, um zu bleiben - mehr als hundert Jugendliche und noch einmal so viele Erwachsene - die sitzen allerdings eher auf den Bänken der Emporen |
Die ehemalige Jugendpastorin Hilke Klüver spricht ein Grußwort. Herbert Sperber nimmt das überdimensionale Sitzkissen in Empfang. |
Ohne Jugendreferen Matthias Haferkorn gäbe es die Jugendkirche nicht. Er wird die Arbeit mit den Jugendlichen hauptamlich begleiten. |