Geschäftsbericht 2023

Bericht des Vorsitzenden zuhanden der Mitgliederversammlung der Gesellschaft für die Geschichte des reformierten Protestantismus e.V. 17. März 2023

PD Dr. Hans-Georg Ulrichs

Liebe Vereinsmitglieder,

so positiv die Resonanz auch war auf die digital durchgeführte Mitgliederversammlung am 12. März 2021 mitsamt der anschließend stattgehabten Verleihung des J.F. Gerhard Goeters-Preises an Corinna Ehlers, so froh sind wir nun, endlich wieder in Präsenz tagen zu können. Unmittelbar vor der genannten MV hatte der Vorstand die weitere Verschiebung der Emder Tagung von 2022 nach 2023 und damit den de facto Ausfall einer Tagung anvisiert. Angesichts der pandemischen Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2022 war dies eine zwar schmerzhafte, aber kluge Entscheidung.

Der Vorstand hat so nicht zuletzt die gleich zu eröffnende 13. Internationale Emder Tagung vorbereitet. Das ist durchaus etwas mehr Geschäft, als Unbeteiligte möglicherweise anzunehmen geneigt sein könnten. So mussten auf Grund neuer Rahmenbedingungen auch bei einem nahezu gleichbleibenden Thema Änderungen vorgenommen werden. Die Tagung ist nun keine Kooperation mehr mit der Vereinigung für Niederländische Kirchengeschichte, was in das Jubiläumsjahr 2021, also 450 Jahre Emder Synode von 1571, gut gepasst hätte. In diesen Jahren rücken nicht zuletzt mehr die Ereignisse der Schweizer Reformationsgeschichte in den Fokus.

Am 17. Juni 2021 wurde digital getagt wie auch am 27. September 2021 und am 25. April 2022, wobei bei der letztgenannten Sitzung das Programm für Emden 13 und die Auslobung des Goeters-Preises festgelegt wurden. Auch die Sitzung am 14. Juli 2022 fand online statt, während dann – nach einer weiteren kurzen digitalen Abstimmung im Sommer – endlich am 24. November 2022 wieder präsentisch konferiert wurde – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Evangelisch-reformierte Gemeinde Frankfurt/Main, die uns stets entgegenkommend und gastfrei Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. In dieser Sitzung ging es vor allem um die Frage, welchen Vorschlag für die Wahl der Vorstand den Mitgliedern unterbreiten könnte. Dazu weiter unten mehr.

Neben der Tagungsvorbereitung – ich wies im Jahresbrief 2022 darauf hin – Themen:
Mitgliederwerbung, Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen.

Mitgliedszahlen: stabil, immer auch wieder Eintritte, geringe Verluste durch Sterbefälle oder altersbedingte Austritte.

Öffentlichkeitsarbeit: homepage weiterhin ein Desiderat, aber es wird daran gearbeitet. Der Vorsitzende hat immer einmal wieder etwas über reformiert-info kommuniziert.

Publikationen: Sammelband der Göttingen Kuyper-Tagung (kostenneutral): Martin Laube/Hans-Georg Ulrichs (Hgg.), Weltgestaltender Calvinismus. Studien zur Rezeption Abraham Kuypers (FRTh 12), Göttingen 2021. Grundsätzlich – und dazu gab es auch Gespräche – wollen wir beim Verlag V&R Brill Deutschland bleiben. Dieser Bereich wird aber zukünftig sicher teurer werden als bisher. Der Band über die gleich zu eröffnende Tagung ist dort vorgesehen.Ausschreibung des Goeters-Preises mit drei Bewerbungen – der Vorstand ist gerne der Empfehlung unserer GutachterIn gefolgt, den Goeters-Preis an Judith Engeler zu verleihen – dazu dann heute Abend mehr.

Neben dem Goeters-Preis: Gerd-Stricker-Mobilitätsstipendium zur Förderung von Osteuropa-Studien steht nach gewissen Anpassungen zur Verfügung, das Vergabegremium ist konstituiert. Wir freuen uns, dass auch auf der Tagung am Sonntag Stefan Kube von G2W sprechen wird.

Als Jahresgaben wurde den Mitgliedern für 2021 der Sammelband mit Erträgen des Jubiläumsjahres der Emder Synode, herausgegeben von Aleida Siller, übersandt, für 2022 war die das schöne Büchlein mit den Zwingli-Zitaten, jeweils mit ausführlichen Jahresbriefen Der Vorstand hat natürlich auch anderes im Bereich der Erforschung und der Präsentation der Geschichte des reformierten Protestantismus verfolgt. Auch hier gab es 2022 dann, wie bereits 2021, noch gewisse Einschränkungen und weniger Veranstaltungen als unter „normalen“ Bedingungen zu erhoffen gewesen wären, etwa was das Gedenken der Bartholomäusnacht 1572 anging. Immerhin gab es kleinere Veranstaltungen zu John Knox zu dessen 450. Todestag in Frankfurt /Main und zur Hinrichtung von Johannes Sylvanus im Dezember 1572 in Heidelberg.

Veränderungen im Vorstand: für den Reformierten Bund ist nun der 2022 ins Amt gekommene Generalsekretär Hannes Brüggemann-Hämmerling in den Vorstand eingetreten, bereits frühzeitig hatten Judith Becker und der Vorsitzende erklärt, nicht erneut kandidieren zu wollen. Der Vorstand freut sich, neben den Wiederkandidierenden Prof. Dr. Marco Hofheinz von der Universität Hannover und bestens in der reformierten Szene bekannt und international vernetzt als Beisitzer präsentieren zu können, und geradezu glücklich können wir uns alle schätzen, dass Prof. Dr. Martin Sallmann aus Bern bereit ist, für den Vorsitz zu kandidieren.

Für mich geht damit die Zeit der besonderen Verantwortung für unsere Gesellschaft zu Ende. Wie im Jahresbrief 2022 mitgeteilt, lässt mein Wechsel in das Pfarramt einer großen volkskirchlichen Gemeinde dieses und andere Ehrenämter nicht mehr zu, besonders, wenn sie mit Reisen verbunden sind – und das ist nun mal die Regel, wenn man am Hochrhein lebt. Umso dankbarer bin ich persönlich, mit Marco Hofheinz im Februar 2024 eine internationale Tagung zu den Netzwerken des Neocalvinismus durchführen zu dürfen. Auch mit Editionen und kleineren Arbeiten bleibe ich Ihnen hoffentlich in guter Erinnerung.

Ich danke für alle Begleitung.