Als Referent konnte Pfarrer Martin Engels, Moderator des Reformierten Bundes, gewonnen werden. Das Moderamen dieses Bundes, in dem die Lippische Landeskirche Mitglied ist, hatte im April 2016 das Impulspapier „Flucht und Exil – Impulse für eine theologische Vergewisserung“ herausgegeben. Das Papier befasst sich mit den Bezügen und Parallelen der reformierten Theologie und Kirche zum heutigen Fluchtaufkommen und der daraus resultierenden Identifikation mit den Geflüchteten.
Mit Zitaten des Reformators Johannes Calvin (1509-1564), der selbst aufgrund seines reformierten Glaubens aus Frankreich fliehen musste, verdeutlichte Pfarrer Engels diese Thematik. Die zeitlose Relevanz der Worte Calvins falle sofort ins Auge. Ziel des Impulspapiers sei die theologische Reflexion dieses Themas in der Kirche angesichts der entstandenen gesellschaftlichen Herausforderungen. Es richte sich an Engagierte in der Flüchtlingsthematik, um ihnen eine theologisch-reformierte Zurüstung an die Hand zu geben. Sie fungierten als Multiplikatoren, die mithilfe des Papiers sprachfähig bleiben sollen.
Besonders hervorgehoben wurde im Gespräch auch die sich aus der Bibel herleitende Barmherzigkeit und Solidarität, die sich auf alle Flüchtlinge und nicht nur die Glaubensgeschwister erstrecke. Es sei Kern der christlichen Identität, dass Christen sich über die Grenzen ihres eigenen Glaubens hinweg für Hilfesuchende engagierten.
Im Anschluss an den Vortrag von Pfarrer Engels formulierten Superintendent Dieter Bökemeier und Matthias Neuper Folgerungen für die konkrete Flüchtlingsarbeit der Kirchengemeinden und der Diakonie in Lippe.
Impulspapier „Flucht und Exil – Impulse für eine theologische Vergewisserung“ zum kostenlosen Download
Pressemeldungen der LL, 7. Dezember 2016, verantwortlich: Birgit Brokmeier